TWIST – Reiz der Tiefe – Faszination Ozean (24.03.2024)

Was genau fasziniert den Menschen an Ozeanen? Dieser verrückten und unentdeckten Lebenswelt, die erstmal unsichtbar ist und die Kunstwelt inspiriert. „Twist“ taucht ein in die Ausstellung „Planet Ozean“ im Gasometer Oberhausen, in die ozeanische Modewelt des belgischen Duos Botter, die Tiefseeabenteuer des dänischen Design-Teams Saga und die International Ocean Film Tour.

Vom tanzenden Harlekin-Oktopus bis zu bunten Korallen bietet die Ausstellung „Planet Ozean“ im Gasometer in Oberhausen eine Vielzahl an großformatigen Fotos und Installationen, um die Tiefsee zu erkunden. Die immersive Inszenierung „Die Welle“ von Ars Electronica projiziert eine animierte Meereswelt auf eine gigantische Leinwand, die im Luftraum des Gasometers angebracht wird. In dem Raumobjekt „Klang der Tiefe“ kann man eine Geräuschreise erleben, die der britische Sound-Artist Chris Watson komponiert hat.

Außerdem reist „Twist“ nach Kopenhagen und besucht SAGA, ein junges Team aus Designern, Architekten und Wissenschaftlern, die versuchen, einen Menschheitstraum wahr zu machen: ein Leben im Ozean. Sie entwickeln verschiedene Wohnelemente, die sie an extremen Orten testen, wie in Grönland oder ihr U-Boot vor der dänischen Küste, tief unter Wasser. Ihre Ergebnisse nutzen mittlerweile sogar die Astronauten der ISS.

In Belgien trifft „Twist“ das Mode-Design-Duo BOTTER, in deren Kollektionen sich alles um die Meereswelt dreht, und die International Ocean Film Tour, die in Hamburg startet und internationale Ozeanfilme in ganz Deutschland zeigt.

Redaktion: Regina Rohde
Autorin: Katja Lüber

Verfügbar ab dem 22.03.2024 bis zum 23.02.2025 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Das Salz der Erde (25.02.2024) 

Es schmeckt überall anders, es heilt und zerstört, ist lebenswichtige Ressource, Währung und Rohstofflieferant, es steht für Macht und Reichtum und es hat Menschheitsgeschichte geschrieben: Salz. Rund um dieses Mineral geht es im Salzkammergut, der einstigen Cashcow der Habsburger und diesjährigen Kulturhauptstadt. Was fasziniert Künstler*innen an diesem Material?

Auf den Spuren des „Weißen Goldes“ geht es nach Bad Ischl ins Salzkammergut, in die diesjährige Kulturhauptstadt.

Hans Reschreiter hat als Archäologe die prähistorische Bergbaulandschaft des Salzkammerguts erforscht und spürt der 7.000-jährigen Geschichte des Salzabbaus nach. Im Sudhaus in Bad Ischl stellen derzeit international renommierte Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten zum Thema Salz aus: Die Isländerin Anna Rún Tryggvadóttir überzieht Steine mit einem Salzmantel, der japanische Künstler Motoi Yamamoto zeichnet mit Salz, um sich die Erinnerung an Verstorbene zurückzuholen. Salz ist auch das Lebensthema der in Tel Aviv lebenden israelischen Bildhauerin, Fotografin und Videokünstlerin Sigalit Landau. Das Tote Meer war lange Zeit ihr temporäres Atelier. Im Salz kristallisiert sich für sie Geschichte, auch die des Holocaust. Mit ihrem Werk „Salted lake“ ist sie in Bad Ischl vertreten.

Was hat Salz mit Kapitalismus zu tun? Und wie und warum prägte es Menschheitsgeschichte? Dieser Frage geht der britische Wirtschaftsjournalist Ed Conway in seiner gerade erschienenen Kulturgeschichte „Material Word“ nach. Fasziniert von der Farbe des Salzes ist der Luftbildfotograf Tom Hegen. Woher das Salz kommt und wie der Mensch in die Natur eingreift, davon erzählen seine Fotografien, aktuell erschienen im preisgekrönten Bildband „Salt Works“.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar ab dem 23.02.2024 bis zum 23.02.2025 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Wie ist unsere Welt noch zu retten? (11.02.2024)

Eine Krise jagt die andere. Unsere Zuversicht und unsere Hoffnung auf eine gerechte, friedliche und intakte Welt werden immer weniger. Doch ist wirklich alles so schlecht geworden? Und was können wir tun, um unsere Zukunft zu verändern und mit zu gestalten? Künstler*innen haben sich Gedanken gemacht und zeigen Wege auf, wie wir die Welt von morgen gestalten können.

„Twist“ stellt Kunst- und Kulturschaffende vor, die die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgegeben haben – wie den Schweizer Theaterregisseur und Aktivist Milo Rau. In seinem Essay „Die Rückeroberung der Zukunft“ begreift er den Zustand der Welt trotz aller Ungerechtigkeiten als veränderbar. Das thematisiert er jetzt wieder in der Oper „Justice“.

In Zukunft positiv bauen, das zeigt uns die korsische Architektin Amelia Tavella mit ihren Schulen und anderen Gebäuden. Ihr ist das Zusammenspiel aus natürlichem Baumaterial, Landschaft und kulturellem Erbe wichtig.

Der französische Oskar-Preisträger Luc Jacquet will mit seinen Filmen die endlose Weite der Antarktis schützen und präsentiert atemberaubende Bilder in seinem neuesten Epos „Die Rückkehr der Pinguine“.

Der Pariser „Spiegel“-Korrespondent Ulrich Fichtner erzählt in seinem Buch „Geboren für die Welt von Morgen“ ohne jeden Pessimismus und mit spannenden Fakten, wie unsere Kinder in Zukunft leben könnten.

Im Museum Tinguely in Basel begleitet „Twist“ die Schweizer Fotografin Gina Folly in die Ausstellung „Otto Piene. Wege zum Paradies“. Der 2014 verstorbene deutsche Künstler wollte schon damals mit seinen Werken die Welt friedlicher und nachhaltiger machen.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autor: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 09.02.2024 bis zum 09.02.2025 in der Arte-Mediathek.

 


TWIST – Faszination Underground: Bauen in die Tiefe (12.11.2023)

Statt hoch hinaus, geht’s in die Tiefe! Was fasziniert uns am Untergrund? Und wie zukunftsweisend ist das Bauen unter der Erde angesichts von Klimakrise und urbanem Wandel?  Diesen Fragen spürt „Twist“ nach und ist mit Romy Straßenburg  im unterirdischen Helsinki unterwegs.

Was interessiert uns am Untergrund? Welche Ressourcen stellt er bereit? Wie zukunftsweisend ist das Bauen unter und in die Erde angesichts von Klimakrise und urbanem Wandel? Städteplanerisch hat Helsinki die Nase vorn: mit einer modernen, in Granit gehauenen Untergrundstadt auf 10 Millionen Quadratmetern, die weiterwächst und für die es, weltweit einzigartig, einen Masterplan gibt. Was es damit auf sich hat und warum „Helsinki Underground“ mehr ist als ein gigantischer Zufluchtsraum im Katastrophenfall, verrät Bauingenieur Ilkha Vähäaho.

Warum es Sinn macht, auch Museen wie das 2018 eröffnete Amos Rex und das im Bau befindliche New National in die Tiefe zu legen, erklären Asmo Jaaksi und Samuli Miettinen vom Architektenbüro JKMM. Ein akustisches Erlebnis bietet das Musikzentrum Musiikkitalo, ein spirituelles die Temppeliaukio- Felsenkirche, weiß die Kulturmanagerin Heli Uvalic. Das spektakuläre Itäkeskus-Schwimmbad ist im Alltag Sportstätte und dient im Ernstfall als Bunker. Auch Helsinkis freie Kunstszene spielt unterirdisch: in einem Bunker im Katri Vala Park.

Der Faszination von Bunkern als steinerne Zeugnisse europäischer Geschichte ist der Berliner Fotograf Martin Kaule auf der Spur und dokumentiert seit mehr als 20 Jahren das architektonische Erbe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs. Seit Jahrhunderten haben Menschen in die Tiefe gebaut, ihre Tempel, Kirchen und Behausungen in die Erde gegraben, aus dem Felsen gehauen, dafür die Umgebung genutzt und mit der Natur gearbeitet. Nachhaltig und beispielgebend, sagt der niederländische Architekt Bjarne Mastenbroeck. Er hat mit „Dig in“ die unterirdische Baugeschichte des Menschen erforscht und seine „Villa Vals“ in der Schweiz erdverbunden in den Berg gegraben. In den Kreideschächten Reims, 30 Meter unter der Erde in den Kellern von Pommery, hat die französische Kunstmäzenin Nathalie Vranken einen einzigartigen Ort für Gegenwartskunst geschaffen, die sie in wechselnden Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich macht und Licht in die Dunkelheit bringt.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar ab dem 10.11.2023 bis zum 10.11.2024 in der Arte-Mediathek.



TWIST – Total surreal! Die Macht der Träume (22.10.2023)

Wie gestalten Künstler*innen die Wirklichkeit, wie nehmen sie sie wahr, wie halten sie aus, was sie erleben und wie machen sie die Realität zu Kunst? Viele gestalten sie um, verändern und verfremden sie bis hin zu surrealen Traum- und Fantasiewelten. Einer der bedeutendsten Künstler des Surrealismus ist Max Ernst. Und das gleichnamige Museum in Brühl zeigt die Ausstellung „Surreal Futures“.

„Twist“ taucht ein in surreale Welten. Wenn sich Künstler*innen die Realität neu denken, ihr Unbewusstes sprechen lassen, daraus traumhafte und fantasievolle Werke entstehen. Moderatorin Bianca Hauda ist zu Gast im Max Ernst Museum in Brühl, wo noch bis zum 24. Januar die Ausstellung „Surreal Futures“ zu sehen ist.

Kurator Patrick Blümel erklärt uns, wie der Dialog der jungen Kreativen mit dem Meister des Surrealismus Max Ernst funktioniert. Wir besuchen zwei Künstler aus der Ausstellung in ihren Ateliers. Justine Emard lebt und arbeitet in Paris, sie hat ihre Träume im Schlaflabor aufzeichnen lassen und mittels eines 3D-Druckverfahrens in Skulpturen aus glasierter Terrakotta übersetzt. Und der Aachener Tim Berresheim holt das Unbewusste unserer Psyche nach oben und macht daraus mittels digitaler Technik unheimliche Höhlenlandschaften.

Außerdem stellen wir die niederländische Designerin Iris van Herpen vor. Ihre Kleider sind Kunstwerke aus den unterschiedlichsten Materialien und erzählen alle andere Geschichten. Ihr widmet das Pariser Musée des Arts Decoratifs demnächst eine Retrospektive. Und der französische Bildhauer, Maler und Fotograf Théo Mercier schafft aus Dingen, die er aufsammelt, eine ganz neue Wirklichkeit. Gerade stellt er in Paris und Rom aus.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar ab dem 20.10.2023 bis zum 20.10.2024 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Horror! Warum gruseln wir uns? (01.10.2023)

Wir tauchen ein in die Welt des Grauens: Wie prägen Tod und Schrecken die Kulturgeschichte? Und wie verarbeiten Künstler*innen Horror? „Twist“ spricht mit Westrey Page über ihre Ausstellung „Tod und Teufel“ in Düsseldorf. Wir treffen die Kriminalpsychologin Julia Shaw, den britischen Mode-Designer Gareth Pugh und die russische Horror-Drag Gena Marvin.

Es wird düster, unheimlich und schaurig-schön bei „Twist“. Moderatorin Bianca Hauda erlebt den Schrecken hautnah in der Geisterbahn. Zum ersten Mal widmet sich ein Museum dem Thema Horror und zeigt, wie das Genre in der Kunstgeschichte bearbeitet wird, von der Renaissance bis zur Gegenwart. Westrey Page erläutert ihre Theorie des „Andersseins“: Der Horror und das Böse haben schon immer als Gegenposition zum Guten in der Gesellschaft funktioniert, doch die Angst davor ist verschwunden. Heute begegnen wir dem „Anderen“ mit Neugier und Faszination. So werden Teufel, Vampire, Werwölfe und Zombies zu Identifikationsfiguren.

Wie Künstler auf das Grauen in ihrem Alltag reagieren, zeigt die 24-jährige Performerin Gena Marvin aus Moskau. Ihre Antwort auf Putins Terror ist die Kunstfigur der Horror-Drag. Nachdem sie in ihrer Heimat verhaftet und schikaniert wurde, lebt sie jetzt im Pariser Exil. Außerdem zeigen die beiden Macher des Fantasy Filmfests Rainer Stefan und Artur Brzozowski, welche Schocker ihnen das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autor: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 29.09.2023 bis zum 29.09.2024 in der Arte-Mediathek.

 


 

TWIST – Lost Places Italien: Retten oder verfallen lassen? (03.09.2023)

Denkmalschutz steht in Italien sogar in der Verfassung: In Artikel 9 wird der Staat dazu verpflichtet, sich um seine Denkmäler zu kümmern. Dennoch hat der Staat nicht genügend Geld. Private Sponsoren müssen einspringen, um all die Kultur-Denkmäler auch nur halbwegs instand zu halten. Es gibt sehr viele verlassene, heruntergekommene und zeitgleich traumhaft schöne Kultur-Ruinen. „Twist“ besucht einige spektakuläre „Lost Places“.

Civita di Bagnoregio, 120 km nördlich von Rom, liegt auf einem Felsplateau. Aufgrund seiner Lage ist es immer wieder großer Bodenerosion ausgesetzt. Jedes Jahr bröckeln sieben Zentimeter des Terrains in den Abgrund. Vielleicht ist der Ort gerade deshalb zum Touristen-Hotspot geworden, mit bis zu einer Million Besuchern im Jahr. Über zu wenig Besucher kann auch Pompeji nicht klagen: Jahrhundertelang verschüttet, wird es seit dem 18.Jahrhundert ausgegraben und restauriert. Im Piemont befindet sich die Villa Pellati, seit dem 18. Jahrhundert in Familienbesitz, mit einer der größten Privatbibliotheken Italiens. Heute ist das Gebäude unbewohnt. Ein bezaubernder „Lost Place“ in Italien.

Redaktion: Regina Rohde
Autorin: Katja Lüber

Verfügbar ab dem 01.09.2023 bis zum 01.09.2024 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Griechenlands Kreative nach der Wahl – Krise oder Aufbruch? (02.07.2023)

„Twist“ reist nach Athen und in die Kulturhauptstadt Elefsina, die nur 30 km entfernt liegt und trifft dort Künstler, Musiker und andere Kreative. Wir fragen nach: Wie ist die Stimmung in der Szene nach der Parlamentswahl? Welche Auswirkungen hat die Finanzkrise, vor allem die drastische Sparpolitik auf ihre Kunst?

„TWIST“ reist nach Athen und in die Kulturhauptstadt Elefsina, die nur 30 km entfernt liegt und trifft dort Künstler, Musiker und andere Kreative. Die Sendung fragt nach: Wie ist die Stimmung in der Szene nach der Parlamentswahl? Welche Auswirkungen hat die Finanzkrise, vor allem die drastische Sparpolitik auf ihre Kunst?   Ausgebrannt oder hoffnungsvoll? Gelähmt oder mit neuem Schwung? Mit diesen Fragen im Gepäck trifft die Moderatorin Bianca Hauda den Bildhauer, Zeichner und kritischen Geist Augustos Veinoglou am Syntagmaplatz, dem Sitz des Parlaments und bekannt durch die Demonstrationen während der Finanzkrise. „TWIST“ trifft die Installations- und Medienkünstlerin Maria Tsagkari, die zurzeit im Goethe Institut ausstellt. Und wir sprechen mit dem griechischen Theaterregisseur Anestis Azas, der zurzeit mit seinem Stück „Republic of Baklava“ am Maxim-Gorki-Theater in Berlin gastiert. Außerdem porträtieren wir die „griechische Beyoncé“, die Sängerin Marina Satti. Griechenland hat dieses Jahr auch eine Europäische Kulturhauptstadt zu bieten: Elefsina, quasi ein Vorort von Athen. Der kleine Industrieort mit gerade mal 30.000 Einwohnern ist nicht grade bekannt für seine blühende Kulturszene, besitzt aber eine reiche antike Vergangenheit. „TWIST“ trifft den Leiter des Kulturprogramms, den Theatermacher Michail Marmarinos, und fragt, ob die Kultur den Ort wiederbeleben kann. Außerdem treffen wir dort den Fotografen Vangelis Gkinis, der mit seiner Kamera den Menschen vor Ort ein Gesicht gibt.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autor: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 30.06.2023 bis zum 30.06.2024 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – 18. Architekturbiennale Venedig: Die Zukunft bauen (11.06.2023)

Klimawandel, fehlende Ressourcen, mehr Nachhaltigkeit: wie wollen wir in Zukunft bauen? Alles steht auf dem Prüfstand, nicht nur die Architektur  Politik und Kunst müssen interdisziplinäre Modelle und Entwürfe für ein Bauen und Wohnen der Zukunft anbieten. Die 18. Architekturbiennale in Venedig hat genau das in den Fokus gestellt.

Alle zwei Jahre kommen Architekten und Architektinnen sowie Künstler und Künstlerinnen für ein paar Monate nach Venedig, um sich mit den neuesten Trends und Veränderungen in der Architektur auseinander zu setzen. Der Blick in die Zukunft wird geprägt von Klimawandel, Materialknappheit und fehlender Nachhaltigkeit beim Bauen. Der ghanaisch-schottischen Architekturwissenschaftlerin und Bestseller-Autorin Lesley Lokko ist dabei der Blick auf Afrika ganz wichtig: Hier ist der Klimawandel viel stärker zu spüren und Afrika hat die jüngste Bevölkerung der Welt. Die Arbeiten des Atelier Masomi aus Niamey, der Hauptstadt Nigers, spiegeln das wider. Mariam Issoufou Kamara verknüpft nachhaltige Materialien und traditionelle Bauweisen miteinander. Leider zählt das Bauen von Gebäuden zu den weltweit größten Verursachern des Treibhausgases CO2. „Twist“ stellt den dänischen Architekten Anders Lendager vor, der in Kopenhagen ganze Wohnsiedlungen aus recyceltem Material baut. Venedig ist ein architektonisches Wunder, aber zunehmend von Zerfall bedroht. „Twist“- Moderatorin Nadia Kailouli spricht mit der Bestseller-Autorin und Architektin Jana Revedin, die in Venedig lebt, über die architektonischen Herausforderungen in der Lagunenstadt. Die deutsche Künstlerin Karin Sander gestaltet mit dem Schweizer Kunsthistoriker Philip Ursprung den Schweizer Pavillon. Ihr Motto „Neighbours“. Deswegen wurden die Mauern zwischen dem Schweizer Pavillon und dem von Venezuela eingerissen.

Redaktion: Barbara Brückner
Autor: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 09.06.2023 bis zum 09.06.2024 in der Arte-Mediathek.

 


 

TWIST – Hellwach! Todmüde! Der Schlaf in der Kunst (21.05.2023)

Der Schlaf ist menschliches Grundbedürfnis und Ressource. „Twist“ ist mit Moderatorin Romy Straßenburg im Ruhrgebiet unterwegs: Auf dem diesjährigen „Ruhr Ding“ treten unterschiedliche künstlerische Positionen zum Thema Schlaf miteinander in Dialog.

Der Schlaf ist Ruhephase für Körper und Seele und gleichzeitig ein produktiver, produktions- und leistungsfördernder Zustand. Der Schlaf ist menschliches Grundbedürfnis und Ressource, Schlafen eine paradoxe Angelegenheit. „TWIST“ ist mit Romy Straßenburg im Ruhrgebiet unterwegs, einer ehemaligen Industrieregion, in der sich der Schlafrhythmus des Menschen den Maschinen anpasste. Wie beeinflussen Digitalisierung und Neoliberalismus heute unseren Schlaf – in Zeiten, in den Betten zu Büros werden und die Grenzen zwischen Tag und Nacht fließend?  Was bringt uns um den Schlaf? Rettet er uns aus der Wirklichkeit?
So vielfältig und assoziativ der Schlafbegriff, so vielstimmig sind auch die künstlerischen Positionen zum Thema „Schlaf“ auf dem diesjährigen „Ruhr Ding“, einem großen Kunstevent, das derzeit an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet stattfindet und von Britta Peters kuratiert wird. Mit dem französischen Hollywood- Regisseur Michel Gondry geht’s in die „Home Movie Factory“, mit dem österreichischen Künstlerkollektiv God’s Entertainement auf ein Kreuzfahrtschiff und mit der polnischen Künstlerin Alicia Rogalska in eine „Schlafstadt“.  Was wäre, wenn die Menschheit in ein Koma fiele, damit sich der Planet erholen kann?
Das verhandelt derzeit das Deutsche Schauspielhaus Hamburg in „Der lange Schlaf“. Und was es mit dem Traum vom Schlaf auf sich hat, hat die Historikerin Hannah Ahlheim erforscht.

Redaktion: Susanne Kampmann
Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar ab dem 19.05.2023 bis zum 19.05.2024 in der Arte-Mediathek.

 


TWIST – Haut. Nah. Kunst. (23.04.2023)

Haut ist das, was unseren Körper umschließt. Sie ist Hülle und Angriffsfläche, Erinnerungsspeicher und Metapher. Bei „Twist“ mit Nadia Kailouli geht es um unser größtes Sinnesorgan und darum, wie Künstler:innen die Haut zu ihrem Thema machen.

Unsere Haut ist einzigartig. Sie ist dehnbar, atmungsaktiv, selbstregenerierend, sensibel und verletzbar. Sie ist unser größtes Sinnesorgan, mit ihr nehmen wir die Welt wahr. Haut ist das, was unseren Körper umschließt, sie ist Hülle und Angriffsfläche, Erinnerungsspeicher und Metapher. Um die Haut in der Kunst und wie Künstlerinnen und Künstler die Grenzen zwischen dem Ich und der Welt, zwischen Innen und Außen auf ganz unterschiedliche Weise ausloten, geht es bei „TWIST“ und in der aktuellen Ausstellung „Haut“ in der Zitadelle Spandau Berlin. Die Arbeiten etwa von Moran Sanderovich, Anguezomo Mba Bikoro und Ivonne Thein beschäftigen sich mit der Sichtbarmachung von Traumata, mit Heilung und der Hinterfragung von Schönheitsidealen. Wie sich die Spuren der Geschichte in die Haut einprägen, zeigen die Narbenbilder von Tina Bara, eine der großen künstlerischen Fotografinnen aus der DDR.
Wie wir mit unserer Haut Kontakt aufnehmen, Elemente wie Wasser, Sand und Erde erspüren und wahrnehmen, erforscht auf poetische Weise die französisch-spanisch-deutsche Tanztheaterkompagnie Colectivo Terrón mit Sitz in Grenoble. Wie sich Berührung in Akustik übersetzen lässt, zeigen die Experimente des Salzburger Künstlerduo Gertrud Fischbacher und Marius Schebella.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar ab dem 21.04.2023 bis zum 21.04.2024 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Was ist schon normal? Außenseiter in der Kunst (19.03.2023)

Das „Museum van de Geest“ in Amsterdam und Haarlem wurde zum Europäischen Museum des Jahres 2022 gekürt. Es lädt ein zu einer Reise in den Geist von Künstlern und stellt die Frage: Was ist normal? Zu sehen sind Ausstellungen mit Outsider Art. „Twist“ besucht das Museum und stellt Künstler vor, die Einblick in ihre innerste Welt geben.

In der Amsterdamer Hermitage befindet sich die einzige Sammlung von Outsider Art in den Niederlanden. Das Haarlemer Dolhuys hingegen lädt in seinem historischen Gebäude zu einer Zeitreise ein: 700 Jahre beherbergte es Außenseiter der Gesellschaft: Lepra-Kranke, Aussätzige, Prostituierte und vor allem geistig und psychisch Kranke. Heute geht es in dem Museum des Geistes um das enorme Potential dieser Menschen.

Außerdem stellen wir die Kunst der beiden Künstler Erwin Hapke und Heinz Henschel vor, die im Niederrheinischen Museum Kevelaer ausgestellt werden. Beide waren Schlosser von Beruf und arbeiteten zurückgezogen und besessen, ganz ohne Berührung zur Kunstwelt. Erst nach ihrem Tod entdeckten die Erben, welche einzigartige Kunstwelt beide hinterlassen haben. Wir besuchen Candoco bei den Proben ihres neuesten Stücks in London. Seit über 30 Jahren produziert die Compagnie einmalige Bühnenprogramme und Tanzfilme. Das Besondere: Professionelle Tänzer:innen mit und ohne Beeinträchtigungen tanzen gemeinsam. Und wir treffen Jean-Luc Johannet im französischen Blois. Der studierte Architekt baut seit Jahrzehnten phantastische Objekte und Wohnskulpturen für sich selbst und bezeichnet sich als „Anarchitecte“.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Katja Lüber

Verfügbar ab dem 17.03.2023 bis zum 17.03.2024 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Flower Power: Die Macht der Blumen (19.02.2023)

Blumen sind Symbol für Liebe und Leben, Schönheit und Vergänglichkeit. Mit der Vielfalt der Blumenmotivik in Kunst und Wissenschaft beschäftigt sich derzeit die Ausstellung „Flowers forever“ in München. „Twist“- Moderatorin Bianca Hauda taucht ein ins Blütenmeer.

Blumen besitzen seit jeher große Symbolkraft, stehen für Leben und Vergänglichkeit, sind Liebesbeweis oder repräsentieren Macht und Widertand in Politik und Gesellschaft. Blumen sind Inspirationsquelle für Kunst und Wissenschaft. Die Pracht und Vielfalt ihrer Farben und Formen feiert derzeit die Münchner Ausstellung „Flowers forever“ , die durch die Kulturgeschichte der Blume von der Antike bis zur Gegenwart führt. „TWIST“- Moderatorin Bianca Hauda trifft Künstler und Künstlerinnen und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die von Schönheit, Geruch und der komplexen Natur der Blumen fasziniert sind. Wie Blumen miteinander kommunizieren testen der italienische Choreograph Matteo Carvone und der französische Klangkünstler Antoine Bertin in einer Performance aus. Mit „Calyx“ hat die walisische Künstlerin Rebecca Louise Law eine duftende, begehbare Rauminstallation gestaltet, einen virtuellen Blumengarten hat der franco-mexikanische Künstler und Pionier der Digitalkunst Miguel Chevalier erschaffen und die amerikanische Künstlerin Tamiko Thiel setzt sich in  ihrer AR-Installation „Waldgarten“ mit Klimawandel und Baumsterben auseinander. An der Schnittstelle zur Botanik bewegt sich die Fotokünstlerin Kathrin Linkersdorff, die in ihrem Berliner Atelier das Wesen der Pflanzen ergründet und die luxemburgische Nature-Art Künstlerin Anja Maria Strauss kreiert in ihrem Düsseldorfer Atelier Skulpturen aus Samen, Blüten, Obst und Zweigen.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar ab dem 17.02.2023 bis zum 17.02.2024 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Unser Zuhause im Wandel? (29.01.2023)

Wenn die Welt draußen verrücktspielt, ziehen wir uns gerne zurück in die Geborgenheit und Vertrautheit der eigenen vier Wände. Doch was ist, wenn man kein Zuhause mehr hat? Wie und mit wem wollen wir in Zukunft wohnen? Viele Fragen, mit denen sich Künstler:innen auseinandersetzen, wie zum Beispiel die österreichische Designerin Anna Resei.

Die Designerin Anna Resei stellt sich in ihren Arbeiten vor, wie Wohnen in der Zukunft aussehen könnte. Ihre „tele nomadic sheltering Unit“ ist ein Zuhause, wo der Mensch alles, was er braucht, mit sich rum trägt. Die Fotografin Anne Schönharting hat über zehn Jahre in den Wohnungen der Berlin-Charlottenburger upper class fotografiert, entstanden sind intime Inszenierungen, die sie in dem Bildband „Habitat“ zusammengestellt hat. Der Journalist Lennart Herberhold ist durch ganz Deutschland gereist und hat Projekte besucht, wo nicht jeder sein eigenes kleines abgeschlossenes Zuhause hat: „Zusammen – Wie Deutschland neues Wohnen ausprobiert“ so der Buchtitel.
„Twist-Moderatorin“ Bianca Hauda nimmt uns mit in die Ausstellung „Who’s next“ im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Die Obdachlosigkeit steigt weltweit und „Who’s next“ zeigt Architekturprojekte, z.B. vom Wiener Büro Gaupenraub, wie man Obdachlosen eine neue Heimat geben kann.  Bianca Hauda besucht zusammen mit den Fotografinnen Marina Cordes und Signe Heldt das Hamburger Stadtviertel Steilshoop. Von den Stadtplanern einst als Utopie gedacht, wurde es schnell zum Problemviertel. Marina Cordes und Signe Heldt haben hier eineinhalb Jahre fotografiert, wollten wissen, wie es hinter den Fassaden aussieht, wie es den Menschen geht, die hier leben.
Was ist ein Zuhause wert, wenn man in einem Land lebt, dass die Menschenrechte nicht einhält und Freiheit unterdrückt? Die iranisch-britische Künstlerin Sheila Sokhanvari hat bedeutende Frauen aus der Zeit vor der Kulturrevolution 1979 in Szene gesetzt. Sie sind alle Vorkämpferinnen für die Freiheit der Frau. Sokhanvaris Porträts sind ein aktueller Kommentar zur Revolution, die gerade auf den Straßen im Iran stattfindet.

Der Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar ab dem 27.01.2023 bis zum 27.01.2024 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Erzählstoffe: Wie textile Kunst die Welt erklärt (27.11.2023)

Stoffe erzählen starke Geschichten. Um textile Techniken und das Spiel mit Farbe, Form und Material in der zeitgenössischen Textilkunst geht es auf der 8. Europäischen Quilt-Triennale in St.Gallen. Von dort spinnt „Twist“-Moderatorin Bianca Hauda die Erzählfäden weiter.

Ob gestickt, gesponnen, genäht, gestrickt, gehäkelt: Um die Vielfalt textiler Techniken und das facettenreiche Spiel mit Farben, Formen, Licht und Material in der zeitgenössischen Textilkunst geht es auf der 8. Europäischen Quilt-Triennale in St.Gallen, Wiege der Schweizer Textilindustrie und Sitz des Luxus-Mode-Labels Akris. Welche Geschichten und Botschaften in Stoffe eingeschrieben sind und wie sie uns die Welt erklären, darum geht es in „TWIST“.
Bianca Hauda nimmt die Erzählfäden auf, etwa im Gespräch mit der Schweizer Textilkünstlerin und Jurorin der Quilt-Triennale, Judith Mundwiler oder den Aktions- und Konzept-Künstlern Frank und Patrik Riklin, die seit zehn Jahren an einem riesigen Picknicktuch arbeiten. „Bignik“ heißt die soziale Skulptur, die Menschen miteinander verbinden soll.  Von der jahrhundertealten Tradition der „Spinneklumps“ in ihrem norddeutschen Heimatdorf hat sich die Fotografin Astrid Reischwitz inspirieren lassen. Mit geometrischen Projektionen auf textilen Flächen experimentiert die New Yorker Künstlerin Christine Sciulli, die gerade in einer Ausstellung im Zentrum für internationale Lichtkunst im nordrheinwestfälischen Unna zu erleben ist. Mit ihren raumfüllenden, farbenprächtigen Textilfresken hat es die polnische Romni-Künstlerin Malgorzata Mirga-Tas geschafft, die Geschichten vom Leben der Roma auf die internationale Kunstbühne zu holen.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 25.11.2022 bis zum 26.11.2023 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Der Müll, die Kunst und ein Museum (23.10.2022)

Egal ob wir ihn recyclen, verbrennen, exportieren – irgendwas bleibt immer übrig von dem Müll, den wir täglich produzieren. Pro Jahr entstehen auf der Welt rund zwei Milliarden Tonnen Abfall. Die Schweiz mit 700 Kilogramm pro Kopf gehört zu den Spitzenreitern. Kein Wunder, dass sich das Basler Tingueley-Museum in der Ausstellung „Territories of Waste“ damit beschäftigt.

Einfach wegschmeißen und weg ist unser Müll? Schön wär’s! Aber leider bleibt immer ein Rest über, der unsere Welt verschmutzt. Ein Thema, das wir gerne verdrängen und um darauf aufmerksam zu machen, gibt es im Baseler Tinguely-Museum jetzt die Ausstellung „Territories of Waste – über die Wiederkehr des Verdrängten“. Darin geht es um Abfall und um „Waste“ – um Gift, Abgase, Mikroplastik – um all den Müll, der unsichtbar ist und trotzdem da.

Künstler:innen wie die Polin Diana Lelonek setzen sich in ihren Arbeiten damit auseinander. Lelonek sammelt u.a. alte, kaputte, weggeworfene Gegenstände, die von Pflanzen überwuchert wurden und als neuartige Gebilde weiterleben. Die in Nigeria geborene und in Antwerpen lebende Otobong Nkanga, beschäftigt sich in ihrer Multimedia-Installation mit der Tsumeb-Mine. Dort wurde jahrelang nach seltenen Kristallen gegraben, heute ist die einstige Goldgrube nur noch ein unaufgeräumtes schwarzes Loch. Eine aus Gier zerstörte Landschaft.

Der Schweizer Designer Rafael Kouto entwirft außergewöhnliche Mode aus Kleidung, die andere in die Altkleidertonne geworfen haben.

„Twist“-Moderatorin Romy Straßenburg nimmt uns mit in die spannende Müll-Ausstellung und auf den Audiowalk „wastescapes“ des Forschungsteams „Times of Waste“ der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Der Gang führt uns zu den Spuren des Abfalls im Hafengebiet. Und Romy trifft das Aktivist:innenkollektiv Countdown 2030, das im Architekturmuseum die Ausstellung „Die Schweiz. Ein Abriss“ konzipiert hat. Das Kollektiv kämpft gegen den Abriss von Gebäuden, der so viel Müll verursacht und ein großer Klimakiller ist.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar ab dem 21.10.2022 bis zum 22.10.2023 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Urban Art Biennale (25.09.2022)

Mit ihrer Kunst greifen Urban Artists in den öffentlichen Raum ein, verändern – legal oder illegal – das Stadtbild. Allen Künstler:innen ist eins gemein: sie wollen sich einmischen, leere Flächen erobern, die Stadt mitgestalten: die Welt verändern. „Twist“ besucht die Urban Art Biennale 2022 im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Auf dem ehemaligen Industrieareal trifft sich zum sechsten Mal die internationale Urban Art Szene und präsentiert von Mai bis November ihre Arbeiten, die größtenteils eigens dort vor Ort entstanden sind und die sogar bis in den Stadtraum von Völklingen reichen.
„Twist“ trifft den Street Artist Hendrik Beikirch, der auf einer Fabrikwand das Porträt eines Hüttenarbeiters mit türkischen Wurzeln geschaffen hat. Ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur. Außerdem begleiten wir Maxime Drouet, der außerhalb von Paris ganze Eisenbahn-Züge besprayt. Seine sensationelle Fensterinstallation in der Völklinger Hütte ist so entstanden. Wir berichten über den bekannten französischen Straßenkünstler JR und seine Ausstellung „Chronicles“, eine Retrospektive in der Kunsthalle München. Und wir besuchen Mad C in Halle, eine der weltweit renommiertesten Straßenkünstlerinnen mit Grafik-Design Studium. Ihre knalligen, abstrakten Murals schmücken Häuserwände in Finnland, Miami, Philadelphia.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autor: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 23.09.2022 bis zum 24.09.2023 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Unser Wasser: Lebenselixier und Angstmacher (08.09.2022)

Ein Thema, ein zentraler Ort, verschiedene Sichtweisen und Beiträge aus Kunst und Kultur. Ohne Wasser kein Leben. Doch wie nachhaltig nutzen wir diese kostbare Ressource und wie bändigen wir die Gefahren in Zeiten des Klimawandels? Diesen Fragen spürt „Twist“ mit Romy Straßenburg im niederländischen Rotterdam nach, einem „Kreativlabor“ im Umgang mit Wasser.

Ohne Wasser gäbe es uns nicht.  Es ist unsere kostbarste Ressource, aber es bedroht uns auch, wenn wir zu wenig oder zu viel davon haben: Sinkende Pegelstände, Dürre, brennende Wälder, andernorts Sturmfluten, Starkregen und Gletscherschmelze. Folgen der Klimakatastrophe.

Für die Niederlande ist das Wasser seit jeher eine Herausforderung. Ein „Kreativlabor“ für nachhaltiges Wassermanagement und Hochwasserschutz ist Rotterdam, Europas größte Hafenmetropole mit Europas erstem Dachbauernhof, dem „DakAkker“ und einer weltweit einmaligen Floating Farm. Auf die Vermüllung der Meere und die Wasserverschmutzung macht der „Recycled Park“ in Rotterdam aufmerksam. Mit visionären Projekten wie der Begrünung von Flachdächern treiben De Urbanisten, ein Team von Architekten und Stadtplanern, Klimaanpassung und zugleich Klimaschutz im urbanen Raum voran. Welche Rolle das Wasser dabei spielt und wie auf die Zunahme von Extremwetter reagiert wird, erklärt Marit Janse. Mit seinem „Floating Office“, einem schwimmenden, vollständig klimaadaptiertem Bürogebäude ganz aus Holz, hat Architekt Albert Takashi Richters ein beispielgebendes Zeichen in Rotterdam gesetzt.

Schon bei der Planung von Rotterdams neuestem Wahrzeichen, dem Depot des Boijmans van Breuningen Museums, wurde an eine mögliche Überflutung gedacht, darüber hinaus an Energieneutralität, an Wasserspeicher und ein begrüntes Dach. Wie das funktioniert, erzählt Museumsdirektor Sjarel Ex.
Mit der Macht und Poesie des Wassers beschäftigt sich der Künstler und Designer Daan Roosegaarde und will mit seinen Arbeiten nicht nur für den Klimawandel sensibilisieren, sondern Bereitschaft zur Veränderung wecken.
Dass Erderwärmung die Polkappen schmelzen und die Meeresspiegel steigen lässt, weiß man, nicht aber in welcher Geschwindigkeit. Der Dokumentarfilm „Into the Ice“ des dänischen Filmemachers Lars Henrik Ostenfeld begibt sich mit drei international renommierten Polarforscherinnen und -forschern auf Expedition nach Grönland.

Auf seinen weltweiten Reisen beschäftigt sich der in Berlin lebende Fotograf Mustafa Abdulaziz seit 10 Jahren mit dem Wasser in all seinen Facetten und dokumentiert den oft erschreckend achtlosen Umgang des Menschen mit diesem kostbaren Gut.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar ab dem 09.09.2022 bis zum 10.09.2023 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Kauas 2022: Kunst trotz Krieg (26.06.2022)

Das litauische Kaunas stellt sich im Kulturhauptstadtjahr seiner Geschichte und wird dabei vom Krieg in der Ukraine eingeholt. Warum das so ist und wie Kulturschaffende mit Kreativität und Widerstandskraft darauf reagieren, darum geht es in „Twist“ mit Bianca Hauda.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine weckt in der ehemaligen Sowjetrepublik Litauen traumatische Erinnerungen. Die diesjährige europäische Kulturhauptstadt Kaunas stellt sich ihrer komplexen und widersprüchlichen Geschichte und wird dabei von den aktuellen Ereignissen in der Ukraine eingeholt. Wie die Kultur Amnesie und Krieg trotzt, wie sie Identität und Kampfgeist stärkt und Solidarität mit der Ukraine zeigt, darüber spricht Bianca Hauda unter anderem mit der Kuratorin von „Memory Office Daiva Price“, der litauischen Künstlerin Aiste Ramunaite, die mit ihren Fabelwesen gegen die Dämonen der Vergangenheit und der Gegenwart zu Felde zieht und mit der nach Kaunas geflüchteten ukrainischen Sängerin Kateryna Strutynska.

In der Ausstellung „That What We Do Not Remember“ will der südafrikanische Künstler William Kentridge, dessen jüdische Vorfahren aus Kaunas stammen, die Lücken im menschlichen Gedächtnis füllen. Wie das historisch schwer belastete Fort IX, das im zweiten Weltkrieg zum Ort des größten Massenmords in Litauen wurde, zu einem Ort der Heilung werden kann, das zeigen der in Paris lebende britische Künstler Bruce Clarke und der in Amsterdam arbeitende südafrikanische Choreograf Tebby W.T.Ramasike in ihrem Projekt „Ecce Homo“.

Eine vom litauischen Pressefotografen Jonas Staselis initiierte Open-Air-Galerie mit großformatigen Fotos namhafter ukrainischer Kriegsfotografen auf dem Bahnhof in Vilnius konfrontiert russische Transitreisende zwischen Moskau und Kaliningrad mit der Wahrheit von Putins Krieg. Auch Fotograf Maxim Dondyk setzt seine Kamera gegen die Kreml-Propaganda ein und führt den russischen Passagieren das Leid der Zivilbevölkerung vor Augen. Der Russenzug übrigens fährt die Strecke Moskau-Kaliningrad täglich hin und zurück durch ganz Litauen und passiert auch Kaunas.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar ab dem 24.06.2022 bis zum 25.06.2023 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Wege: Vom Aufbrechen, Unterwegsein und Ankommen (12.06.2022)

Gehen, wandern, spazieren, schlendern, flanieren: Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf den Weg zu machen. Es gibt Fluchtwege, Leidenswege, Lebenswege, Umwege, Auswege, Abwege. Und es gibt Wanderrouten, die uns von einem Kunstwerk zum anderen führen, wie der WaldSkulpturenweg Wittgenstein-Sauerland, den die Sendung vorstellen will.

„Twist“-Moderatorin Romy Straßenburg trifft auf dem „WaldSkulpturenweg Wittgenstein-Sauerland“ Wolfgang Völker von der Wittgensteiner Akademie, der den 20 Kilometer langen Weg und seine Werke pflegt und in Schuss hält. Eine entspannende Art, Kunst zu erleben.

Aber es gibt auch beschwerliche Wege wie Fluchtwege. Die Journalistin und Autorin Christiane Hoffmann ist den ihres Vaters nachgegangen, der als Neunjähriger im Januar 1945 mit seiner Familie zu Fuß aus dem damaligen Schlesien fliehen musste. Sie hat darüber ein sehr persönliches Buch geschrieben, das sich mit kollektiven Fluchterfahrungen und Heimatverlust beschäftigt.
Das bewegt auch die in Italien aufgewachsene Binta Diaw. Die Künstlerin mit senegalesischen Wurzeln, gerade auf der frisch eröffneten Berlin Biennale zu sehen, beschäftigt sich mit Fluchtwegen, die in Haare von Sklaven eingeflochten wurden.

Kubra Kahademi beschritt 2015 mit ihrer Performance in Kabuls Straßen einen Weg der Provokation. Die afghanische Künstlerin hatte sich eine Art weibliche Ritterrüstung gebaut und spazierte damit auf den Straßen. Schnell wurde sie von tausenden Männern umringt, beschimpft und belästigt. Danach ging sie ins Exil nach Paris.

Wir flanieren mit dem Autor, Komponisten und Schriftsteller Fabian Saul durch Berlin. Er ist Chefredakteur des Magazins „Flaneur“. Das Heft widmet sich in jeder Ausgabe einer anderen Straße, so auch dem vierspurigen Boulevard Périphérique in Paris. Den passenden Gehstock zum Flanieren bekommt man dort übrigens in einem  Laden, der noch Spazierstöcke herstellt.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Katja Lüber

Verfügbar ab dem 10.06.2022 bis zum 11.06.2023 in der Arte-Mediathek.


TWIST – Biennale Venedig 2022 (22.05.2022)

Nach einem Jahr Coronapause hat die 59. Kunstbiennale Ende April in Venedig begonnen, zum ersten Mal kuratiert von einer Italienerin: Cecilia Alemani. „Twist“-Moderatorin Bianca Hauda hat sich vor Ort in den Giardini und dem Arsenale umgesehen, viele interessante Länderpavillons besucht und mit spannenden Künstler:innen gesprochen.

Die Biennale in Venedig gilt neben der documenta 15, die im Juni startet, als die bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Endlich gibt es wieder die Möglichkeit gemeinsam Kunst zu erleben. 80 Länder zeigen in ihren Pavillons in den Giardini, aber auch in dem alten Hafenareal Arsenale und in der gesamten Stadt, ihre Kunst.

„Twist“ gibt einen Überblick über die interessantesten Pavillons, natürlich stehen dabei der Deutsche und der Französische vorne an. Wir treffen den Künstler und Krach-Musiker Marco Fusinato, der mit seiner Arbeit „Desastres“ den Australischen Pavillon bespielt und die gesamten 200 Tage vor Ort sein wird. Ein Highlight in diesem Jahr: der Griechische Pavillon gestaltet von Loukia Alavanou. Wir haben die Multimedia-Künstlerin in Athen besucht und sie in eines der ärmsten Stadtviertel zu den Protagonist:innen ihres VR-Films „Oedipus In Search Of Colonus“ begleitet. Die Hauptausstellung im Arsenale zeigt zu fast 90 Prozent Kunst von Frauen, darunter auch Saodat Ismailova aus Usbekistan. Die Künstlerin lebt in Paris, wo wir sie getroffen haben. Derzeit stellt sie auch im Centre Pompidou aus und ist außerdem auch auf der documenta 15 zu sehen.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Leider nicht mehr verfügbar in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Luft in der Kunst (24.04.2022)

Luft ist unsichtbar, nicht greifbar, sehr fluide und dennoch lebensnotwendig. Nicht erst seit der Corona-Pandemie stehen die Luft und unser Atmen ständig im Fokus. Jetzt beschäftigt sich eine Ausstellung im Kunst Haus Wien/Museum Hundertwasser mit dem Thema: „Wenn der Wind weht“. Luft, Wind und Atem in der zeitgenössischen Kunst.

„TWIST“ nimmt die Zuschauer und Zuschauerinnen mit nach Wien, der Stadt, wo ständig eine leichte Brise weht und die Luft noch halbwegs smogfrei ist. Das Kunst Haus widmet dem Element eine eigene Ausstellung: 22 künstlerische Positionen thematisieren die lebensenergetische Bedeutung des Gasgemisches sowie die Gefahr durch die Luftverschmutzung, Klimawandel und Stürme. „TWIST“ trifft dort die Kuratorin Verena Kaspar-Eisert und besucht den Wiener Künstler Werner Reiterer in seinem Atelier.

Zeitgleich zu Wien zeigt auch das Bonner Kunstmuseum eine Ausstellung zum Thema Luft: „Welt in der Schwebe“, Luft als künstlerisches Material. „TWIST“ trifft den britischen Künstler Michael Pinsky, der durch seine „Pollution Pods“ führt und die Luftverschmutzung in fünf Großstädten dort nacherlebbar macht.

Außerdem stellt „TWIST“ den Trapezkünstler Moritz Haase vor, der seine Leidenschaft Tanz mit dem Fliegen verbindet. „TWIST“ besucht ihn bei den Proben in Mailand, wo er in sieben Meter Höhe durch die Luft fliegt. Außerdem trifft „TWIST“ die Multi-Instrumentalistin Marine Thibault, die gerne unter freiem Himmel Musik macht, zum Beispiel auf dem Leuchtturm am Cap Ferret.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autor: Eric Brinkmann

Verfügbar ab dem 22.04.2022 bis zum 23.04.2023 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Kulturhauptstadt 2022 Esch-sur-Alzette (13.03.2022)

Die luxemburgisch-französische Grenzregion rund um Esch ist eine der drei Kulturhauptstädte 2022. Jetzt wird sie mit Musik, Ausstellungen, Tänzen eröffnet. Unter dem Titel „Remix Culture“ geht es in Esch und den 18 Nachbargemeinden um den Wandel der Region, die geprägt ist von der Schwerindustrie.

Neben Kaunas in Litauen und Novi Sad in Serbien trägt auch Esch den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2022. Die drei Städte sind jeweils die zweitgrößten ihres Landes: Esch hat gerade mal 36.000 Einwohner, doch gemeinsam mit den angrenzenden Gemeinden leben dort 200.000 Bewohner. Im Zentrum steht die Zusammenarbeit: zwischen Kulturen, zwischen Regionen, zwischen Bevölkerungsgruppen und Generationen. Das Motto lautet: Remix Culture!

Früher prägten Erzbergbau, Eisenhütten und Walzwerke die Gegend, jetzt befindet sich Esch im Wandel, zu einem Ort des Wissens, der Technologie und der Kreativität. Ehemalige Industriebauten wie die Möllerei in Esch-Belval, in der früher Rohstoffe gelagert wurden, werden zu avantgardistischen Ausstellungshallen. Hier präsentiert das ZKM Karlsruhe die Ausstellung „Hacking Identity – Dancing Diversity“. „Wir geben der Stadt und der Region eine neue Identität“, meint auch die Generaldirektorin von Esch 2022 Nancy Braun.

Ein 90 km langer Wanderweg verbindet die Region und führt durch ein Biosphärenreservat. Dort können Wanderer in künstlerisch gestalteten Kabäuschen übernachten. TWIST besucht auch das neue Kulturzentrum L’Arche auf der französischen Seite in Villerupt. Außerdem stellen wir Künstler:innen vor, die im  Laufe des Jahres ihre Arbeiten in Esch präsentieren:  die Multimedia-Künstlerin Cecilia Bengolea, den Multimediakünstler Émile V. Schlesser und die Fotografin Isabela Pacini.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Katja Lüber

Verfügbar ab dem 11.03.2022 bis zum 12.03.2023 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Mauern. Zäune. Stacheldraht. Die Grenze ist zurück! (20.02.2022)

Mauern als Bollwerke der Trennung sollten nach dem Fall der Mauer und des Eisernen Vorhangs 1989 der Vergangenheit angehören. Warum sich aber die Welt im 21. Jahrhundert wieder einmauert, was das bedeutet und wie Kulturschaffende darauf reagieren – diesen Fragen spürt Bianca Hauda in Berlin nach.

Die Welt mauert sich ein. Überall entstehen neue Grenzen, Zäune, Mauern. Sie schaffen meist Konflikte, selten Frieden. Sie prägen unsere Identität, sortieren aus und schotten ab. Dabei sollten Mauern als Bollwerke der Trennung nach dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs eigentlich der Vergangenheit angehören.

Doch die Idee von der Auflösung der Grenzen in Zeiten der Globalisierung sieht der Berliner Soziologe Steffen Mau als optische Täuschung. Vielmehr sind für ihn Grenzen integraler Bestandteil der Globalisierung, die die Ungleichheit zwischen reich und arm verschärfen, Menschen nach Nutzen und vermeintlichem Risiko sortieren.  Gerade ist sein Buch „Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21.Jahrhundert“ erschienen.

Als Student hat der heute vielfach preisgekrönte Fotograf Kai Wiedenhöfer die Berliner Mauer fotografiert. Seither hat er viele Mauern innerhalb und außerhalb Europas dokumentiert. Bei seinen Reisen hat er beobachtet, wie Mauern Konflikte zementieren und eine Illusion von Sicherheit vortäuschen. Demnächst erscheint sein aktueller Fotoband „Wall and Peace“ über Mauer- und Sperranlagen in Israel.

Mit dem Ende der Sowjetunion sind neue Nationen entstanden, die bis heute um ihre Identität ringen. Die in Kasachstan geborene und in Berlin lebende Künstlerin Gulnur Mukzhanova setzt sich in ihren Filzarbeiten mit dem einst nomadischen Erbe ihres Landes auseinander, das keine Grenzen kannte und heute von einer kleptokratischen Elite von Russlands Gnaden regiert wird, die die Proteste der Bevölkerung brutal niederschlägt.

Als die Berliner Mauer fällt und im albanischen Tirana die Statue von Diktator Enver Hoxha vom Sockel stürzt, ist Lea Ypi 10. Über ihre glückliche Kindheit in dem nach außen völlig abgeriegelten Land und darüber, was Freiheit bedeutet hat die heute an der Londoner School of Economics lehrende Politikwissenschaftlerin und Autorin ein Buch geschrieben: „Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte“.

Mit Grenzen, Migration und Identität beschäftigt sich die 1978 geborene und zwischen Tunis, Kiew, Dubai und Paris aufgewachsene und in Berlin lebende ukrainisch-tunesische Konzeptkünstlerin Nadia Kaabi-Linke. Jüngst wurde sie mit dem wichtigsten Kunstpreis der arabischen Welt auf der „Diriyah Contemporary Art Biennale“ in Riad ausgezeichnet. Gerade bereitet sie eine Ausstellung in Kiew vor: Es geht auch um das Auslöschen ukrainischer Identität während der Sowjetzeit und wie sich Verletzungen bis in die Gegenwart fortschreiben.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar vom dem 20.02.2022 bis zum 19.02.2023 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Arm und reich: Die gespaltene Gesellschaft (30.01.2022)

Die Kluft zwischen reich und arm wächst. In Deutschland, Frankreich und in der Welt. Die Corona-Pandemie hat das noch verschärft, denn sie hat die ärmeren Menschen am stärksten getroffen. Reiche hätten sich dagegen kaum einschränken müssen. „Twist“ stellt interessante Projekte und Aktionen vor, die diese Ungerechtigkeit thematisieren.

„TWIST“-Moderatorin Romy Straßenburg trifft den Theaterregisseur Volker Lösch, den die soziale Ungleichheit der Gesellschaft seit Jahren umtreibt. Gerade inszeniert er im Essener Grillo-Theater das Stück „Aufruhr“. Der Essener Norden soll für ein Zukunftsviertel abgerissen werden, der Ausverkauf der Stadt droht. Dagegen revoltieren die Bürgerinnen und Bürger. Außerdem trifft Romy in Mülheim an der Ruhr Wilma Renfort, Dramaturgin des Impulse Festivals, die vergangenes Jahr die Kampagne „Die große Schere“ gestartet hat, ein Symbol für die Spaltung in Arme und Reiche.
Der französische Tänzer Grichka Caruge ist mehrfacher Weltmeister im „Krump“, einem Tanz, der auf den Straßen von Los Angeles entstanden ist als getanzter Widerstand gegen Ungleichheit und Ausgrenzung.

Das Ehepaar Gerisch in Neumünster hat mit seinem Vermögen vor 20 Jahren eine Stiftung gegründet und einen sagenhaft schönen Skulpturenpark für die Allgemeinheit geschaffen.
Der Berliner Künstler Jens Ulrich hat das Buch „Bilder ohne Geld“ herausgebracht. Seine Fotos und Collagen aus dem Buch können von allen gescannt und vielfältig genutzt werden. Für den spanischen Videokünstler Santiago Sierra zerstört der Kapitalismus Leben. Das macht er mit drastischen Aktionen klar. Seine Kunst ist eine einzige Kampfansage!

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar vom 28.01.2022 bis zum 29.04.2022 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Memento Mori: Leben, Tod und Trauer (28.11.2021)

Wie geht Loslassen, Abschiednehmen? Und wie umgehen mit Verlust und Trauer? Romy Straßenburg spürt diesen Fragen auf dem Wiener Zentralfriedhof nach und trifft Kulturschaffende, die sich auf ihre Weise mit dem Tod auseinandersetzen: kreativ, humorvoll und überhaupt nicht trostlos.
Im Monat November gedenken wir mit zahlreichen Feiertagen unserer Verstorbenen. Dass unser Leben ein vorübergehender Zustand ist, wissen wir alle. Doch wie umgehen mit Tod, mit Verlust und Trauer? Wie geht Loslassen, Abschiednehmen.

Auf dem Wiener Zentralfriedhof, dem zweitgrößten Friedhof Europas spürt Romy Straßenburg diesen Fragen nach und spricht mit Kulturschaffenden, die sich auf ihre Weise mit Tod und Vergänglichkeit  auseinandersetzen, etwa dem Puppenspieler, Regisseur und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan, der aktuell mit Liedern Georg Kreislers tourt, dem Dramatiker und Schriftsteller Ferdinand Schmalz, der sich in seinem Kriminalroman „Mein LIeblingstier heißt Winter“ mit den existentiellen Fragen des Sterbens auseinandersetzt und der Wiener Kultband „Vienna Rest in Peace“, die mit ihren schräg- humorigen Liedern gleich ganz Wien zu Grabe trägt.

Außerdem spricht „Twist“ in Paris mit Sarah Biasini über Trauer und Erinnerung an ihre Mutter Romy Schneider und in Lagos mit der nigerianischen Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie über den Abschied von ihrem Vater und das Schreiben für die Toten. In Zürich lässt der preisgekrönte Schweizer Choreograf, Pantomime und Bühnenkünstler Martin Zimmermann als „Mr.Skeleton“ den Tod ins Leben und ist derzeit mit seinem Stück „Danse Macabre“ in Europa unterwegs. Und wie die 2016 verstorbene Musik-Legende David Bowie in den Träumen seiner Fans unsterblich wird, das finden die Psychoanalytiker auf Instagram heraus.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Cordula Echterhoff

Verfügbar ab dem 26.11.2021 bis zum 25.02.2022 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Go Green: Kultur und Klima (07.11.2021)

Wie reagieren Kulturschaffende und Kulturinstitutionen auf die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart, was tun sie, um „grüner“ zu werden? Dieser Frage geht Romy Straßenburg in Dresden nach, das etwa mit dem Pilotprojekt „Culture for Future“ mobil macht in Sachen Nachhaltigkeit.

Mit Kultur in eine klimaneutrale Zukunft? Ob in Ausstellungen, im Film oder auf der Theaterbühne: Die Klimakrise und ihre Folgen sind dort großes Thema. Doch wie reagieren Kulturschaffende und Kulturinstitutionen selbst auf die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart? Was tun sie, um ihre ökologischen Fußabdrücke zu verkleinern und „grüner“ zu werden? Dresden macht mit dem Pilotprojekt „Culture for Future“ in Sachen Nachhaltigkeit mobil. Romy Straßenburg geht den Fragen vor Ort nach und spricht unter anderem mit Juliane Moschell vom Aktionsnetzwerk „Nachhaltigkeit in Kultur und Medien“ und mit Thomas Geisler, dem Sprecher der AG „Nachhaltigkeit der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden“.

Außerdem besucht „TWIST“ den niederländischen Öko-Künstler Thijs Biersteker, dessen Installationen das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft im Umgang mit der Natur ausloten. Immer schon hat sich der Berliner Künstler Julius von Bismarck mit dem Problem der Naturgewalten und dem Menschen als Verursacher beschäftigt. In seiner aktuellen, in Zusammenarbeit mit der Architektin Marta Dyachenko entstandenen Arbeit „Neustadt“, problematisiert er den grassierenden Abriss von Betongebäuden und plädiert für nachhaltige Baupolitik. Extremwetterlagen als Folge der Klimakrise, was sie für den Menschen bedeuten und welche Lösungsversuche es gibt – damit beschäftigt sich Fotograf Kadir van Lohuizen. Und wie echt ist eigentlich das Engagement von Hollywoodstar Gwyneth Paltrow für Klimaschutz und gesunde Ernährung? Ein Fall für die Insta-Psychocouch.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland

Verfügbar ab dem 05.11.2021 bis zum 04.02.2022 in der Arte-Mediathek.



TWIST – Verrückt nach Mode! Fashion im Wandel (10.10.2021)

Mode befindet sich durch die Auswirkungen der Globalisierung auf die Produktion, die Verbreitung und den Konsum in einer Übergangsphase. Gleichzeitig reflektiert die Mode gesellschaftliche Ereignisse wie Terroranschläge oder die Flüchtlingskrise. Wie sich das in der heutigen Mode widerspiegelt, das zeigt „Twist“ aus Antwerpen.

Das Modemuseum in Antwerpen widmet sich diesem Veränderungsprozess mit der Ausstellung: E/MOTION. Fashion in Transition. Antwerpen galt seit den späten 90er Jahren als die heimliche Modemetropole mit den Antwerp Six: berühmten Designerinnen und Designern wie Dries Van Noten, Walter Van Beirendonck oder Ann Demeulenmeester.

„Twist“ besucht den Allroundkünstler Baloji, der im Kongo geboren wurde und als Kind nach Belgien kam. Berühmt wurde er als Rapper und seit einigen Jahren entwickelt er einen eigenen Kosmos aus Kunst, Mode, Musik und Film. „Twist“ stellt den israelischen Künstler Gili Avissar vor, dessen Kleidung erst durch Bewegung lebt. Und die französische Schriftstellerin Pascale Hugues, die mit dem Buch Mädchenschule das Porträt einer Frauengeneration zeichnet. 1968 schreiben in Straßburg zwölf Mädchen in ihr Poesiealbum: von zarten Blümchen, sittsam, bescheiden und rein. Was aus ihnen geworden ist, erzählt sie in „Twist“.

Grayson Perry, der britische Turner-Preisträger, Künstler, Autor und Fernsehmoderator hat sich das weibliche Alter Ego „Claire“ geschaffen und tritt in altmodischen Frauenkleidern auf. Ein Fall für das „Twist“- Psychogramm auf Instagram.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Katja Lüber

Verfügbar ab dem 08.10.2021 bis zum 07.01.2022 in der Arte-Mediathek.


 

TWIST – Ruf der Berge – Von Zauber und Bedrohung (19.09.2021)

Sie faszinieren uns, lassen uns klein erscheinen, wirken wie Tempel der Götter und schüchtern uns mit ihrer Größe und Masse ein: die Berge. Immer mehr Menschen zieht es in die Berge, auch Künstler:innen und Architekt:innen, doch tut der vermehrte Tourismus der Natur wirklich gut? Wie wirkt sich die zunehmende Klimaerwärmung auf die Bedingungen am Berg aus?

„TWIST“-Moderatorin Bianca Hauda trifft im Messner Mountain Museum Firmian bei Bozen einen der berühmtesten Bergsteiger: den Südtiroler Reinhold Messner. Vierzehn Achttausender hat er bestiegen und unsere Sehnsucht nach der Vollkommenheit der Berge geweckt. Dieser Verantwortung ist er sich bewusst, hat sechs Museen gegründet, die sich der Auseinandersetzung ‚Mensch – Berg‘ widmen in all seinen Facetten. Natur- und Umweltschutz zur Bewahrung der Bergwildnis hat sich Messner zur Aufgabe gemacht. Bianca begegnet dem Musiker und Sänger Max von Milland. Er ist Botschafter seiner Südtiroler Heimatstadt Brixen. Seine Songs im Südtiroler Dialekt setzen sich schnörkellos und authentisch mit seiner Heimat auseinander.

Die französische Foto-Künstlerin Noémie Goudal bewegen die klimatischen Veränderungen der Natur. So bereiste sie einen schrumpfenden Gletscher in den Schweizer Alpen und produzierte und fotografierte für ihr Projekt „Pressure“ eine Installation der sich wandelnden Landschaft. Im Psychogram auf Instagram geht es um die Alphornvirtuosin Eliana Burki.

International hat sich die Vorarlberger Holzbauarchitektur einen Namen gemacht. Die beiden Architekten Markus Innauer und Sven Matt aus dem Bregenzerwald stehen für dieses innovative und doch an die Region angepasste Bauen in den Bergen, das auch durch den Klimawandel immer wieder neu gedacht wird.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Claudia Kuhland


 

TWIST – Smell it! Geruch in der Kunst (20.06.2021)

Er ist der ursprünglichste der fünf Sinne und wirkt ungefiltert auf das Gehirn: Der Geruchssinn. Er löst Emotionen und Erinnerungen aus, gleich ob Duft oder Gestank.

Bremer Museen widmen sich jetzt dem Geruch in der Kunst „Smell it!“. „Twist“ schnuppert tief mit rein in die Highlights.

Smell it“ Geruch in der Kunst

Unser Geruchssinn spielt eine entscheidende Rolle. Das wird uns besonders bewusst seit wir pandemiebedingt eine Maske tragen und Sorge haben vor unsichtbaren Aerosolen.
Wenn wir etwas riechen passiert viel: Wir erinnern uns an Dinge, werden überwältig von Gefühlen oder assoziierten Bildern.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autor: Eric Brinkmann


 

TWIST – Unser koloniales Erbe (16.05.2021) 

1884 teilten die europäischen Großmächte auf der „Berliner Konferenz“ Afrika unter sich auf. Die Spuren der Kolonialzeit reichen bis in unsere Gegenwart, und die Wunden von damals tun bis heute weh. In „Twist“ setzen sich Kulturschaffende in Europa und Afrika mit dem heiklen Erbe und dem Trauma der Vergangenheit auseinander.

1884 steckten die europäischen Großmächte auf der „Berliner Konferenz“ ihre territorialen Besitzansprüche in Afrika ab. Bis in die Gegenwart ist das Verhältnis Europas zu Afrika von der kolonialen Vergangenheit geprägt. Wie gehen wir heute mit unserem kolonialen Erbe um, mit verdrängter Geschichte, umkämpften Erinnerungen, mit kolonialer Raubkunst und Restitution? Wie lassen sich Wunden heilen?

Mit Kulturschaffenden in Europa und Afrika begibt sich „Twist“ auf Spurensuche. Die beginnt im Berliner Humboldt-Forum, das in der Debatte um die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria immer wieder im Fokus stand. Als wichtige Wegmarke der Versöhnung soll die Rückgabeforderung nun umgesetzt werden. Wie lange Afrika um seine Kunst kämpfte und immer wieder verlor, darüber hat die französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy ein erhellendes Buch geschrieben. Einen Fahrplan für die Aussöhnung Frankreichs mit Algerien hat gerade der renommierte französische Historiker Benjamin Stora im Auftrag von Präsident Macron vorgelegt. Um die Nachwehen deutscher Kolonialgeschichte im westafrikanischen Togo, um verlogenen Freundschaftseuphemismus und Amigo-Geschäfte des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß geht es in der theatralen Zeitreise „Wir Schwarzen müssen zusammenhalten. Eine Erwiderung“ der Münchner Kammerspiele. Kolonialen Spuren spürt die in Gabun geborene Künstlerin Nathalie Mba Anguezomo Bikoro auf dem Trümmerberg Marienhöhe nach, der Frage nach Macht und Deutungshoheit stellt sich Filmemacher Lemohang Jeremiah Mosese aus Lesotho und wie mit Kunst Geschichte neu geschrieben werden kann, erklärt Nana Oforiatta Ayim. Sie berät den ghanaischen Kulturminister in Restitutionsfragen. Gerade ist ihr autobiografischer Roman „Wir Gotteskinder“ erschienen. Auf der Instagram-Psychocouch: Burna Boy, der derzeit gefeiertste Afrobeater der Welt.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Cordula Echterhoff



TWIST – Die Sehnsucht in uns! (25.04.2021)
 

Sehnsucht nach Nähe, Sehnsucht nach Reisen, nach Theater- und Museumsbesuchen. Die Liste unserer Sehnsüchte ist in Corona-Zeiten lang geworden. Das „innige schmerzliche Verlangen“ ist seit jeher Triebfeder für künstlerisches Schaffen. „Twist“ startet den Sehnsuchts-Trip im Kunstpalast in Düsseldorf, wo gerade Bilder des Romantikers Caspar David Friedrich ausgestellt sind. Sehnsucht, dieses „innige schmerzliche Verlangen“ ist seit jeher Triebfeder für künstlerisches Schaffen. Dies ist das Motto in „TWIST“ für einen halbstündigen Sehnsuchts-Trip.

Es geht los im Düsseldorfer Kunstpalast, wo gerade die Ausstellung „Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker“ läuft. Friedrichs Bilder verkörpern die Sehnsucht eines vom Schicksal gezeichneten Menschen nach der heilen Welt. Die Bilder und Performances der Künstlerin Sophia Süßmilch sind inspiriert von ihrer Sehnsucht nach der glücklichen Kindheit. „TWIST“ trifft sie in ihrem Berliner Atelier.

Außerdem spricht „TWIST“ mit dem Autor und Jesuiten Michael Bordt über die Sehnsucht nach Spiritualität, Transzendenz und Selbsterfahrung. Und darüber, was die aktuelle Krise mit einem jeden macht.
Die georgische Dokumentarfilmerin Salomé Jashi stellt in ihrem Werk „Taming the garden“ einen georgischen Milliardär vor, der sich sein persönliches Paradies auf Erden schafft, indem er Jahrhunderte alte Bäume ausgraben lässt, um sie auf seinem eigenen Grundstück wieder einzupflanzen.
Der Autor Marco Maurer hat kurzerhand sein Museum der Sehnsucht in Hamburg eröffnet, wo er sein Buch „Meine italienische Reise“, die Fotos von Daniel Etter und persönliche Erinnerungsstücke dieser Reise präsentiert.
Der Fotograf Marvin Bonheur alias Monsieur Bonheur konfrontiert die Zuschauer mit seiner Heimat, der Banlieue Seine-Saint-Denis, einer der einwohnerstärksten Pariser Vorstädte mit riesigen Hochhäusern und gewaltigen sozialen Konflikten.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Katja Lüber


 

TWIST – Beuys 2021. Utopie reloaded (06.04.2021)

Er war Künstler, Performer, Lehrer und Aktivist. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Künstler: Joseph Beuys. Er hat die Gesellschaft hinterfragt und Zukunftsutopien geschaffen. Dieses Jahr hätte er 100. Geburtstag. Das Jubiläumsprogramm „Beuys2021“ fragt, wie aktuell seine Ideen heute sind.

Er war Künstler, Performer, Lehrer, Aktivist, hat sich in Szene gesetzt und provoziert. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Künstler: Joseph Beuys. Dieses Jahr hätte er 100. Geburtstag. Das Jubiläumsprogramm Beuys2021 fragt, wie aktuell seine Ideen heute sind.

Düsseldorf ist der Ausgangspunkt. Hier hat Beuys gelebt, an der Kunstakademie studiert und selbst gelehrt: Von hier aus startet „TWIST“, begibt sich auf die Spuren von Beuys, denkt mit ihm und anderen Künstler*innen die Zukunft neu. Moderatorin Bianca Hauda trifft die künstlerischen Leiter von Beuys 2021, Catherine Nichols und Eugen Blume, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 in Düsseldorf. Und trinkt ein Alt-Bier mit Johannes Stüttgen, einem ehemaligen Beuys Studenten in der legendären Kneipe „Ohme Jupp“. Außerdem trifft „TWIST“ Künstler*innen, die in ihren Arbeiten Bezug auf Joseph Beuys nehmen, den Tänzer und Aktivisten Raphael Hillebrand, die Künstlerin Zuzanna Czebatul und den Regisseur und Autor Andres Veiel.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Cordula Echterhoff


 

TWIST – Von home bis office: Wohnen und Arbeiten 2021+ (07.03.2021)

Alles ist anders, seit sich in Zeiten der Pandemie unser kompletter Alltag in unseren vier Wänden abspielt und das Wohnzimmer zum Homeoffice wurde.  Home sweet Home, das war einmal. Die Zeit ist reif für neue Wohn-und Arbeitskonzepte.  Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen sind mit innovativen Ideen längst am Start, nicht erst seit der Krise.

Ob in der Stadt oder auf dem Land, ob tiny, smart, flexy oder hybrid, nachhaltig oder funktional: „Twist“ ist Visionären, Pionieren und Trendsettern des neuen Wohnens und Arbeitens auf der Spur. „Twist“ spricht unter anderen mit Designpapst Peter Zec auf der Essener Zeche Zollverein, trifft in Rotterdam Joep van Lieshoet, Grenzgänger zwischen Architektur, Design und Kunst, der seit zwei Jahrzehnten mit seinen skulpturalen Wohnzellen und Modulen jeder Krise voraus ist und lernt die Kölner Illustratorin Anja Noack kennen, die sich für ein XXS-Leben im Tiny Haus entschieden hat. Wie gemeinschaftliches Leben und Arbeiten auf dem Land funktioniert, zeigt das „Coconat“ im Brandenburgischen, und warum auch der Stadtrand Chancen bietet, erzählt Romy Strassenburg, die sich in einem Co-Working-Space in einem sozialen Brennpunkt in Paris eingemietet hat.

Und „Twist“ begleitet den preisgekrönten Fotografen Goncalo Fonseca, der die Not der Menschen in Lissabon dokumentiert, die in Folge von Immobilienspekulation und Gentrifizierung Arbeit und Wohnung verloren haben. Ein aktueller Fall für die Insta-Analytiker: die in Paris lebende Möbel- Designerin Michèle Lamy.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Katja Lüber


 

TWIST – Die Kunst des Scheiterns (07.02.2021)

Der Schriftsteller und Philosoph Charles Pépin kennt sich aus mit „Der Kunst des Scheiterns“. Er erzählt uns, wie wichtig die Erfahrung des Scheiterns für jeden von uns ist. Wir treffen Tamás Szalay, den Leiter des Magdeburger Bewerbungsbüros für die Kulturhauptstadt 2025, gerade verloren gegen Chemnitz, setzen er und sein Team auf „Weitermachen“ und Kultur stärken.

Chemnitz hat es geschafft und sich den begehrten Titel der Kulturhauptstadt 2025 gesichert. Zurück bleiben sechs Verliererstädte, unter anderem Magdeburg. Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hat von Anfang an mit dem Slogan „Weitermachen“ geworben. Und so ist „TWIST“ losgezogen, um zu erfahren, was sich dahinter verbirgt.

Das Magazin trifft Tamás Szalay, den Leiter des Bewerbungsbüros für die Kulturhauptstadt 2025, er zeigt besondere Orte in Magdeburg. Zum Beispiel den Dom, der für ihn Symbol für die Überlebenskraft der Stadt ist. Obwohl im Zweiten Weltkrieg von Bomben schwer getroffen, wurde er 1955 wiedereröffnet. „TWIST“ besucht den Stadtteil Buckau, hier stehen viele Industriekombinate, die die Wende nicht überlebt haben und jetzt von Künstlerinnen und Künstlern zu neuem Leben erweckt werden, wie von der Malerin Sari Prietro.

„TWIST“ besucht in Paris den Philosophen und Schriftsteller Charles Pépin, der sich mit der Kunst des Scheiterns auseinandersetzt. Von ihm stammt das Buch „Die Schönheit des Scheiterns“. Vor vier Jahren hat der Psychologe Samuel West das „Museum of Failure“ gegründet, das von Schweden aus Exponate in alle Welt schickt. Aktuell sind Objekte der Sammlung in einer Ausstellung in Saint Etienne zu sehen: „Flops“ halt eben.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Claudia Kuhland


 

TWIST – Der Wald, ein Ort des Friedens oder der Revolution? (17.01.2021)

„Twist“ entführt Sie in den Wald: Der britische Bildhauer Tony Cragg zeigt uns seinen Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal. Wir gehen mit dem Fotografen Andreas Magdanz in den Hambacher Forst und besuchen das Videokünstler-Duo Broersen & Lukács in Amsterdam und treffen den Pianisten Martin Kohlstedt in Weimar.

Er ist ein Sehnsuchtsort für zivilisationsmüde Städter: Der Wald. Aber er ist viel mehr als Natur pur. Er ist immer auch Symbol – für romantische Naturverbundenheit und Zivilisationskritik, für nationale Identität und Umweltkrise sowie für die Ausbeutung der Ressourcen. „TWIST“ geht mit Kreativen in den Wald und fragt, was er für sie bedeutet. Dabei ist der Übergang fließend: zwischen friedlichem Waldgenuss und revolutionärem Widerstand.

„TWIST“ besucht den Bildhauer Tony Cragg, der in Wuppertal den Skulpturenpark Waldfrieden gegründet hat. Mit dem Fotografen Andreas Magdanz besucht „TWIST“ den Hambacher Forst, der ein Symbol für den Widerstand gegen die Ausbeutung der Natur geworden ist. Außerdem schaut „TWIST“ der französischen Künstlerin Eva Jospin in ihrem Atelier dabei zu, wie sie aus Pappe einen Wald schnitzt – mystisch, düster und tief; hört den Klängen des Pianisten Martin Kohlstedt zu, der sich für sein neuestes Album „Flur“ von einem Waldbild des Malers David Schnell inspirieren ließ und redet mit dem Amsterdamer Künstlerduo Broersen & Lukács über ihre Videoinstallationen, in denen sie Waldszenen aus Hollywoodfilmen aufgreifen.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Cordula Echterhoff


 

TWIST – Resist! Kreative für eine bessere Welt (13.12.2020)

500 Jahre Kolonialzeit sind auch 500 Jahre Widerstand dagegen. Das beleuchtet die Ausstellung „Resist! Die Kunst des Widerstands“ im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum. Wegen der aktuellen Corona-Lage wird sich die Eröffnung der für November geplanten Schau verzögern, „Twist“ durfte aber schon einen Blick wagen und sprach unter anderem mit der Direktorin des Museums, Nanette Snoep.

500 Jahre Kolonialzeit, das bedeutete für viele Länder Schrecken und Gewalt, die bis heute nachwirken. Viele Künstlerinnen und Künstler haben sich widerständig und kritisch mit der Zeit der Kolonialherrschaft auseinandergesetzt.

Die Ausstellung „Resist! Kunst des Widerstands“ im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum ist eine Verbeugung gegenüber den Menschen, die auf unterschiedlichste Weise rebelliert haben und deren Geschichten kaum einer kennt. „Resist!“ zeigt unter anderen Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Die Singh Twins, britische Ladies mit indischen Wurzeln, haben ein Triptychon entworfen, es stellt das Massaker von Amritsar dar. Hier haben vor 101 Jahren britische Kolonialherren friedliche indische Demonstranten getötet. Moderatorin Bianca Hauda bekommt von Direktorin Nanette Snoep eine exklusive Museums-Führung, denn die geplante Eröffnung musste wegen der Corona-Pandemie ins nächste Jahr verschoben werden.

Außerdem trifft die Pariser „TWIST“-Reporterin Romy Straßenburg in Marseille den marokkanischen Künstler Mohammed Laoulie, der sich seit Jahren kritisch mit Migration und Kolonialherrschaft beschäftigt, mit Fotos, Videos und Aktionen im öffentlichen Raum. In Marseille stammen viele Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien.

Redaktion: Barbara Brückner
Head-Autorin: Claudia Kuhland


 

TWIST – Die Krise und das Glück (22.11.2020)

Wie man das Glück trotz Krise finden kann, erkunden wir auf der Raketenstation Hombroich in Neuss; sie gehört zur Museum Insel Hombroich. Wir erleben eine Teezeremonie in einem Baumhaus von Fujimori, sprechen mit einer Glücks-Philosophin, besuchen ein immersives Theaterstück in Köln und treffen den VR-Künstler Jakob Kudsk Steensen in der Camargue.

Was, wenn um einen herum die Welt in Aufruhr ist, die Krise tobt und das Leben alles andere als normal ist? Auf der Raketenstation Hombroich in Neuss schaut „TWIST“, wie man der Krise begegnen und das Glück vielleicht ja trotzdem finden kann. Die Raketenstation ist ein Ort, wo es liegen könnte. Bis 1990 belgischer Militärstützpunkt, ist sie heute ein einzigartiger Rückzugsraum für Künstler, wo sie leben und arbeiten können. Hier ist gerade eine Ausstellung über den japanischen Architekten Tenurobu Fujimori zu sehen, für die er extra ein kleines Teehaus auf Stelzen gebaut hat. Bianca Hauda nimmt dort an einer Teezeremonie teil, schaut dabei auf die Welt – aus dem Teehausfenster, leicht unter dem Blick der Götter, aber über den Menschen schwebend. Und sie spricht mit der Philosophin Olivia Mitscherlich-Schönherr über das Glück im Ausnahmezustand.

Außerdem trifft die Pariser „TWIST“-Reporterin Romy Straßenburg die Akrobatin Chloé Moglia digital. Sie sprechen über ihre spezielle „Hänge“-Kunst, die geprägt ist von Ruhe und Konzentration. „TWIST“ besucht außerdem die immersive Theater-Performance „Die Walküre“ im Schauspiel Köln und trifft den dänischen Künstler Jakob Kudsk Steensen in der Camargue, er sucht dort nach Naturphänomenen und Lebensrhythmen.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Cordula Echterhoff


 

TWIST – Berlin: Exilanten zwischen Engagement und Heimweh (23.10.2020)

Wie erleben Kulturschaffende das Exil, wie kreativ gehen sie mit Heimatverlust um? In Berlin, wo derzeit die Pläne für ein Exilmuseum voranschreiten, spürt „Twist“ mit dem türkischen Journalisten Can Dündar und der belarussischen Sängerin Veranika Kruhlova den Untiefen des Exils nach.

Das Leben im Exil hat für Kulturschaffende viele Facetten. Wie gehen sie kreativ mit dem Heimatverlust um? In Berlin, wo derzeit die Pläne für ein Exilmuseum Gestalt annehmen, geht TWIST der Frage nach den Untiefen des Exils nach. In der NS-Zeit zentraler Ort der Vertreibung, ist Berlin heute Schmelztiegel der Exilanten aus aller Welt. Hier trifft Romy Straßenburg Kulturschaffende, wie den seit 2016 in Berlin lebenden türkischen Journalisten und Kolumnisten Can Dündar oder die belarusische Sängerin Veranika Kruhlova, die sich von Berlin aus für Freiheit und Demokratie in ihrer Heimat engagiert und regelmäßig auf Demos singt. Die dänische Architektin Dorte Mandrup, die den Siegerentwurf für das neue Exilmuseum am Anhalter Bahnhof vorgelegt hat erklärt, welche Rolle die Architektur bei der Auseinandersetzung mit dem Thema spielt. Die Analytiker bei Instagram legen den chinesischen Dissidenten und Kunststar Ai WeiWei auf die Coach. Außerdem stellt TWIST Jim Raketes Dokumentarfilm „Now“ über die weltweite Klimabewegung vor und spricht mit dem Kriegsfotografen Dominic Nahr über sein Projekt „Ich lebe“ mit Portraits von Menschen, die die Kriege der letzten 100 Jahre überlebt haben.

Redaktion: Susanne Kampmann
Head-Autorin: Claudia Kuhland


 

TWIST – Kultur-Tourismus statt Disneyfizierung (27.09.2020)

Jede Woche gehen die Moderatorinnen Bianca Hauda und Romy Straßenburg in einer europäischen Metropole den Fragen nach, die die Menschen gerade umtreiben. Diesmal: Wie die Coronakrise Amsterdam eine Auszeit ohne Party-Touristen bescherte – ein Moment zum Umdenken. Tourismus soll nun nachhaltiger werden und mehr Kulturinteressierte anlocken.

Party-Touristen und lärmende Horden machten aus Amsterdam ein Disneyland an der Gracht, jedenfalls bis zur Corona Krise, die dann alles auf null gesetzt hat. Es kehrte Stille ein, ein Moment zum Umdenken: Nachhaltiger Tourismus soll nun mehr Kulturinteressierte anlocken. TWIST reist nach Amsterdam trifft Rein Wolfs, den Leiter des Stedelijk Museums und besucht das Fringe Festival.
Doch eines zeigt sich jetzt auch: Ohne Tourismus kann Amsterdam auch nicht überleben. Nicht nur Hotels und Restaurants sind betroffen, sondern auch die Kultur. Museen können nur existieren, wenn auch die Touristen kommen. Seit längerem schon beraten Stadt und Anwohner darüber, wie man den Massen-Tourismus verändern könnte.

Außerdem treffen wir die Tänzerin Teresa Vittucci in Berlin. Schon mit sechs Jahren war ihr klar: sie würde Ballerina werden. Und ihre Leidenschaft war stärker als alle Widerstände. Stärker als die vielen Ballettlehrer, die ihr sagten, sie sei viel zu dick. Teresa Vittucci begeistert mit ihren Performances Publikum und Kritik. Und wir begleiten den französischen Künstler Benedetto Bufalino zu seinen Public Art-Objekten in Paris: Aus einem Auto wird mal ein Whirlpool, mal eine Tischtennis-Platte, mal ein Grill. Wir berichten über die sehenswerte Doku: Martin Margiela – Mythos der Mode und widmen uns in der Rubrik Psychogramm auf Instagram der Soul-Sängerin Erykah Badu.

Redaktion: Regina Rohde
Head-Autorin: Cordula Echterhoff